Cluse Krings

 Vom Untergang der Moderne


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Tageschau
Zitat aus der Sendung Der unsichtbare Feind — Tödliche Supererreger aus Pharmafabriken
Ein Film von Christian Baars, Elena Kuch, Christiane Adelhardt und Britta von der Heide.

ausgestrahlt in der ARD am 08.07.2015



Die Zeit
Weitere Informationen:
Genaue Zahlen, wie viele Menschen an Schweine- oder Hühner-MRSA gestorben sind, existieren nicht. Einzelne Fälle werden eher zufällig bekannt. 2013 starben im Uniklinikum Münster zwei Menschen daran. In Dänemark sind fünf Todesfälle durch Schweine-MRSA dokumentiert. Wolfgang Witte leitete das Nationale Staphylokokken-Referenzzentrum des Robert-Koch-Instituts in Wernigerode und hat lange über MRSA geforscht. Als erster Forscher hat er zweifelsfrei nachgewiesen, dass die gefährlichen Keime von Hühnern auf Menschen übertragbar sind und dort schwere Krankheiten auslösen können.

Zitiert nach: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2014-11/multiresistente-keime-mrsa-antibiotika-massentierhaltung-keimkarte/seite-2
Original vom 20. November 2014, 7:58 Uhr
Aktualisiert am 24. August 2015, 15:34 Uhr



Dr. Sabine Meyer
— Fachärztin für Innere Medizin mit Schwerpunkt Klinische Geriatrie, Chefärztin des Kranken-
hauses Neuwittelsbach, München, aktuell leitende Oberärztin.


Krankenhaus-Hygiene
Zu diesem Thema führt Dr. Meyer erklärend aus:
"Beim Umgang mit im Krankenhaus erworbenen, so genannten nosokomialen Infektionen ist zwischen der Hygiene und dem Antibiotika-Stewardship zu unterscheiden.

Jede Klinik ist zu einer Hygiene-Kommission verpflichtet, die einen Hygieneplan für das Haus erstellt. Die Kommission besteht aus der Geschäftsleitung, Hygienebeauftragten aus allen medizinischen Abteilungen und je einem Vertreter der Berufsgruppen Pflege und Ärzteschaft. Geleitet wird sie von einem Hygieneverantwortlichen, einem Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin, der aber meist über einen Vertrag mit einem Hygieneinstitut eingekauft wird. Ein Beispiel wäre das Beratungszentrum für Hygiene in Freiburg. Ziel sind die Prävention von und der Umgang mit Ausbrüchen von Infektionen in Kliniken und Gemeinschaftseinrichtungen.

Das Antibiotika-Stewardship Programm (ABS) ist eine Fortbildung für Fachärzte aller Fachrichtungen, in der in Seminaren die Qualifikation zum ABS- Beauftragten und -Experten erworben werden kann. Ziel ist der verantwortungsvolle, zielgerichtete und ökonomische Einsatz von Antibiotika im Krankenhaus. Diese qualifizierten Mitarbeiter entwickeln individuelle Therapie-Leitlinien für die jeweilige Klinik, messen den Antibiotikaverbrauch und die Anwendung bei spezifischen Infektionen."



Nachts in der Notaufnahme
Aufgabe des Arztes beim Erstkontakt ist also die Wahrscheinlichkeit einer bakteriellen Infektion abzuschätzen, das mögliche Keimspektrum zu kennen, das Untersuchungsmaterial zu gewinnen und in den richtigen Behältern ins Labor zu schicken und dann zu entscheiden, ob man auf das Ergebnis warten kann, oder ob der Patient so krank ist, dass ich mit einem Antibiotikum, das die wahrscheinlichen Keime erreicht, beginne (das nennt man kalkulierte Therapie, die meistens aus einem Breitband-Antibiotikum besteht). Wenn dann die Ergebnisse vorliegen, wird die Behandlung angepasst, also deeskaliert.

Es erfordert also entweder viel Erfahrung und gute klinische Kenntnis oder ein gutes ABS, das praktikable Verfahrensanweisungen für diese häufigen Fälle verfasst. Daneben aber auch Vorgesetzte, die ein zurückhaltendes Vorgehen unterstützen (da kann man ja mal was übersehen) und nicht auf den Rundumschlag bestehen.
Für einige Virusinfektionen, die sich klinisch ja genauso präsentieren können, gibt es Schnelltests (Influenza, Corona), die aber dann sehr spezifisch sein müssen und dann nicht immer ausreichend sensibel sind (das Thema haben wir ja gerade ganz aktuell).
Infektiologe ist übrigens eine Zusatzbezeichnung, die man als Facharzt für Innere Medizin, Allgemeinmedizin oder Kinder- und Jugendmedizin in 12 zusätzlichen Monaten erwerben kann.

Und wenn ich keine Angst vor Ansteckungen mit
was auch immer habe (das kann ich als Geimpfte
leicht sagen), so ziehe ich doch eine Maske an,
weil ich weiß, dass sich andere fürchten.






Aktenzeichen 17/12051
"zugeleitet mit Schreiben des Bundesministeriums des Innern vom 21. Dezember 2012 gemäß […] Gesetz über den Zivilschutz und die Katastrophenhilfe des Bundes", wie es im Kleingedruckten heißt.



Bertelsmann-Stiftung
Köln, Leverkusen, den Rhein-Erft-Kreis, den Rheinisch-Bergischen Kreis und den Oberbergischen Kreis.


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ISBN 978-3-981-65113-3 ---
Erschienen im HWS-Verlag (VLB 5230735) ---
e-Mail: ‣ contact@ende-der-moderne.info ---